Was hat Auschwitz mit mir zu tun?
Dokumentartheater-Projekt mit Jugendlichen/ jungen Erwachsenen
Seit dem Frankfurter Auschwitzprozess ist eine deutsche Identität nicht mehr zu trennen von Auschwitz und wofür es steht, sie bezieht und beruft sich auf „Auschwitz“, in politischen Entscheidungsfindungen, in privaten Handlungszusammenhängen, „Auschwitz“ gehört zum Selbstverständnis der Deutschen.
Oder?
Identitäten entwickeln sich.
Mit der Frage „Was hat Auschwitz mit mir zu tun?“ startet das Geschichts-Theaterprojekt.
Junge Leute, die niemanden mehr in der Familie haben, der die Zeit des Nationalsozialismus erlebt hat, junge Leute, deren Familien zur Zeit des Nationalsozialismus in anderen Teilen der Welt lebten, oder junge Leute deren persönliche Situation es ihnen nicht ermöglich hat, in der Schule etwas über den Nationalsozialismus zu erfahren, forschen nach der Bedeutung von „Auschwitz“ für die deutsche Gesellschaft und für sich selbst als Teil der deutschen Gesellschaft. Die Ergebnisse ihrer „Ermittlung“ setzen sie künstlerisch um und präsentieren sie als dokumentarisches Theater.
Projektbausteine:
• Erarbeitung des historischen Kontextes: Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg, Genozid an den europäischen Juden sowie den Sinti und Roma
• Interviews mit Menschen verschiedener Generationen: Fragen nach der Rezeption und persönlichen Relevanz von „Auschwitz“
• Auseinandersetzung mit der „Ermittlung“ von Peter Weiss, Dokumentartheater über den Frankfurter Auschwitzprozess
• Erarbeitung szenischer Formen einer eigenen „Ermittlung“
Projektziel:
Die Bedeutung des Themas „Auschwitz“ für Deutschland verändert sich mit dem zeitlichen Abstand und mit der Entwicklung einer postmigrantischen Gesellschaft. Diese Tatsache spiegelt sich jedoch selten im öffentlichen Diskurs. Das Projekt „Was hat Auschwitz mit mir zu tun? – eine Ermittlung“ soll jungen Leuten nicht nur die Möglichkeit geben, eine Bedeutung von „Auschwitz“ für sich selbst zu entdecken, sondern gleichermaßen die Zuschauer der Theaterinszenierung mit auf eine Reise nehmen, an deren Ende vielleicht auch für sie eine aktive, persönlich relevante Sicht auf „Auschwitz“ steht.
Projektdauer:
5 Tage
Die deutsche Wehrmacht und die Waffen-SS haben während des Zweiten Weltkriegs in Italien und in anderen Länder Europas zahlreiche Kriegsverbrechen begangen. Die Toskana wird in diesem Zusammenhang allerdings in der Regel nicht als Tatort assoziiert. Tatsächlich wurden jedoch zwischen September 1943 und dem Kriegsende 1945 mehrere zehntausend Zivilisten und Partisanen von deutschen Soldaten und Angehörigen der Waffen-SS dort getötet. Während in den Orten der Region durch Mahntafeln und jetzt, 70 Jahre danach, durch verschiedene Veranstaltungen an diese Ereignisse erinnert wird, spielen Sie in der öffentlichen Wahrnehmung und auch im wissenschaftlichen Diskurs eine eher untergeordnete Rolle.
Wie geht die zweite Generation heute mit der Last der Geschichte um? Zu dieser Frage kommen
Teilnehmende mit Kindern von Tätern und Opfern ins Gespräch, um mit ihnen zusammen auf Spurensuche in die Überlieferungsgeschichte in Deutschland und Italien zu gehen.
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